Radikalisierung

Das soziale Umfeld der Betroffenen bemerkt in aller Regel am schnellsten, wenn der Sohn, Schüler, Freund oder Vereinskamerad plötzlich seine religiöse Haltung oder gar seine gesamte Weltanschauung ändert, sich zunehmend von seinem bisherigen Umfeld, seiner Vergangenheit ab- und einem radikalen Spektrum zuwendet; wenn er sich vermehrt von Ideologien leiten lässt, die mit den Grundsätzen eines freiheitlichen demokratischen Rechtsstaats nicht in Einklang zu bringen sind. Dies kann natürlich auch Mädchen und Frauen betreffen.

Oft ziehen sich die Betroffenen stark aus ihrem bisherigen Umfeld zurück und lassen keinerlei „Einmischung“ mehr zu. Dies führt bei Freunden, besonders aber bei Eltern zu Verunsicherung: Sie befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen einer möglicherweise willkommenen Religiosität des Kindes und der gleichzeitigen Sorge, dass ihr Kind in „falsche Kreise“ geraten könnte und sie den Kontakt zu ihm verlieren könnten. Insbesondere nicht-muslimische Eltern, deren Kinder zum Islam konvertiert sind, stellen sich viele Fragen zum Islam als Religion.

Hier ist professionelle Beratung wichtig und notwendig. Es gilt, das Problem als solches zu erkennen und zu akzeptieren, drängende Fragen zu klären und schließlich Wege zu erarbeiten, wie dem Radikalisierungsprozess entgegengewirkt werden kann.

(Quelle: Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge)
 

Die Beratungsstelle "Radikalisierung" im BAMF bietet seit 2012 eine telefonische Erstanlaufstelle für Ratsuchende, die befürchten, dass sich eine Person in ihrem Umfeld islamistisch radikalisiert. Die Beratungsstelle unterstützt Betroffene aus dem gesamten Bundesgebiet und ist unter 0911-943 43 43 von 9–15 Uhr werktäglich erreichbar.


In einem Erstgespräch klären erfahrene und speziell ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Anliegen der Ratsuchenden, bieten erste Hilfestellungen und übermitteln bei Bedarf an eine Beratungsstelle vor Ort im jeweiligen Bundesland. Zudem beantworten die Mitarbeitenden der Beratungsstelle "Radikalisierung" häufige Fragen zu den Themen Radikalisierung und Islamismus und vermitteln Hilfsangebote, z.B. lokale Selbsthilfegruppen.

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  • legato - Hamburger Fachstelle für religiös begründete Radikalisierung

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    Tel. 040-389 029 52
    beratung@legato-hamburg.de
    legato-hamburg.de

    Kurzdarstellung

    Die Konzeption der Beratungsstelle umfasst vier Bereiche von Beratungs- und Unterstützungsangeboten:

    > Beratung für Angehörige, die eine Radikalisierung eines Familienmitglieds  befürchten
    > Ausstiegsbegleitung für Betroffene
    > Gesprächsgruppen für Eltern und Betroffene
    > Fachberatung und Fortbildung für Fachkräfte und Multiplikatoren

    Die Beratung ist kostenlos, anonym und mehrsprachig (Arabisch, Dari, Deutsch, Englisch, Farsi, Kurdisch, Türkisch).

     

    Zu erreichen ist die Beratungsstelle über

    > André Taubert:
    Tel. 040-389 029 52
    E-Mail: beratung@legato-hamburg.de

    > oder über die Hotline der Beratungsstelle Radikalisierung des BAMF:
    Tel. 040-380 875 60
    Mo-Fr 9-15 Uhr


     

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