Wenn ich eine Hilfsorganisation gründen würde ...

von Bojack und Ousman

(Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)

 

… wäre das eine Organisation für Kinder aus sozial-ökonomisch schwachen Schichten mit Gewichtsproblemen. Es gibt kaum Hilfsorganisationen, welche dieses Problem sehen und sich damit befassen. Kinder, die übergewichtig sind, haben viele körperliche Beschwerden und das Risiko, früher zu sterben als Menschen mit Normalgewicht. Das können zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sein, Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck oder Probleme mit den Gelenken. Dazu kommen mangelndes Selbstwertgefühl, Depressionen und Unzufriedenheit mit den eigenen körperlichen Fähigkeiten. Meine Hilfsorganisation wäre ein Fitness-Studio, welches verschiedene Sportmöglichkeiten anbietet, zum Beispiel Zirkeltraining, Fußball, Boxen und verschiedene Bewegungsspiele.

Außerdem soll ein Schwerpunkt auf gesunder Ernährung liegen – was man essen kann, ohne dick zu werden, und wie man es zubereitet, ohne dass es teuer ist. In meinem Studio würden alle zusammen gesund essen und trinken. Die Sportangebote sollen täglich in verschiedenen Kategorien stattfinden, so dass die Mädchen und Jungs gucken können, welche Sportart bzw. welches Sportprogramm ihnen Freude bereitet, und ob sie Lust haben, ihr neu gefundenes Hobby weiter zu verfolgen. Jedes Sportangebot soll mindestens viermal wöchentlich stattfinden, so dass die Kinder und Jugendlichen am Ball bleiben und ihre sportlichen und leistungsmäßigen Fortschritte sehen können.

Außerdem sollen sie nach dem Sport zusammen ausgewogen kochen – nach den Kriterien, die sie in den begleitenden Gesprächen lernen. Die Gespräche befassen sich mit gesunder Ernährung, und das Therapieangebot soll auch allgemein über gesunde und ungesunde Lebensführung aufklären (Konsequenzen bzw. Vorteile), da der familiäre Hintergrund der Betroffenen die Probleme oft nicht erkennt und sich über die Folgen nicht bewusst ist. Daher kann die Familie oft nicht die notwendige Aufklärungsarbeit leisten, um die anzugehenden Schritte selbst in die Wege zu leiten. Außerdem sollen in den Gesprächen die möglichen Krankheiten, die durch Übergewicht verursacht sind, erklärt werden. Falls einer der Jugendlichen bereits unter einer Krankheit leidet, die von seiner körperlichen Situation verursacht wurde, sollen die Gespräche Möglichkeiten aufzeigen, wie der Betreffende mit seiner Krankheit bestmöglich umgehen und Schritte einleiten kann, um seine Ziele trotzdem zu erreichen. Das Programm meiner Hilfsorganisation soll zwölf Monate lang dauern und von der Krankenkasse bezahlt werden. Meine Organisation trägt den Namen „Anti-Fett“ und wird vorwiegend aus Spendengeldern finanziert. Ziel ist es, jedem Teilnehmer ein unbeschwertes, körperlich fittes und diszipliniertes Leben voller Freude zu ermöglichen.

 


Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt. | Bildnachweis: Kreidezeichnung Ernährungsgruppen © freshidea/AdobeStock

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