Wie würde ich meine Kinder erziehen?

von Double-G

(Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)

 



Auf jeden Fall sehr anständig, mit sehr viel Liebe und Zuneigung. Ich würde erst Kinder machen, wenn ich bereit dazu wäre. Schließlich will ich meinem Kind ja auch etwas bieten können, so dass es sich im Jugendalter nicht zum Kriminellen entwickelt – also das, was in meiner Kindheit falsch gelaufen ist, würde ich versuchen, bei meinen Kindern besser zu machen. Ich würde sie auf eine gute Schule schicken, ihnen viel beibringen und ihre Talente fördern. Ich würde auch viel mit meinen Kindern unternehmen und versuchen, sie so oft wie möglich glücklich zu machen. Ich würde sie in einer guten, sauberen Gegend aufziehen. Meine Kinder würde ich niemals schlagen, sondern ihnen erklären, was sie falsch gemacht haben. Kinder sollen sich immer sicher fühlen, so dass sie wissen, dass jemand für sie sorgt. Und dass sie geliebt werden – egal, wer sie sein wollen. Sie können sich frei entwickeln, so wie sie es wollen.

Ich will meinen Kindern ein gutes Vorbild sein, so dass sie stolz auf mich sein können – dann habe ich auch ein gutes Gefühl. Ich würde meinen Kindern beibringen, dass sie ihre eigene Persönlichkeit und Meinung haben und frei äußern dürfen. Und dass sie wissen, dass ich für sie da bin. Auch wenn sie denken, dass sie etwas falsch gemacht haben. Dass alles vergänglich ist und jeder Mensch Fehler macht. Ich würde meine Kinder respektvoll aufziehen, so dass sie auch jeden anderen Menschen respektieren – egal, welche Religion oder Hautfarbe, ob arm oder reich – dass alle Menschen gleich sind. Meine Kinder sollen aufrichtig sein, und ich würde ihnen vieles über das Leben beibringen: dass Geld nicht alles und das Materielle nicht das Wichtigste ist.

Hätte ich eine Tochter, würde ich vielleicht anders vorgehen als bei einem Sohn. Bei Mädchen hat man mehr Fürsorgepflicht. Ein Mädchen würde ich früh aufklären, vor allem in der Pubertät, wie das Leben so ist – dass Jungs auch blöd sein können und einen gerne mal verarschen, und dass man deshalb immer besonders aufpassen sollte. Ich würde bei meinen Kindern aber ansonsten nicht zwischen Junge und Mädchen unterscheiden, sondern beiden die gleichen Werte vermitteln.

 


Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt. Bildnachweis: Vater mit zwei Kindern im Gegenlicht © kieferpix/AdobeStock

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