Sollte es so etwas wie Militär überhaupt geben dürfen?

Von Zizou Abu D.

(Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)
 

Heute widme ich mich der Frage, ob es militärische Apparate wie beispielsweise die NATO oder die Bundeswehr geben sollte: Dazu gibt es verschiedene Sichtweisen und Meinungen – und das ist vollkommen in Ordnung. Ich finde Recht, Sicherheit und Ordnung sehr wichtig, dabei insbesondere den Aspekt von Ethik und Moral. Nun stellt sich dann die Frage, ob und vor allem wie Militär da reinpasst. Militär spielt vor allem bei der Sicherheit eine große Rolle, aber würden vertragliche Abkommen allein vielleicht schon ausreichen, damit sich keiner mehr bekriegt?

Beim ersten Gedankengang wäre das für mich vollkommen ausgeschlossen – oder liegt es vielleicht daran, dass ich – so wie viele andere – mir nichts anderes als den Status quo vorstellen kann, weil ich nichts anderes kenne? Nicht einmal die militärischen Abkommen werden eingehalten, aber das kann man in unserer Weltordnung auch schwer gewährleisten. Wie will man das überhaupt kontrollieren, bei all den souveränen Staaten? Diese Unsicherheit kann katastrophale Folgen haben – vor allem, wenn es um Atomwaffen geht. Mit dieser Ungewissheit kann man Ängste schüren und mit diesen wiederum Kriege anzetteln. Auch mittels Falschinformationen, die mit Absicht in Umlauf gebracht werden können – so, wie man im Jahr 2003 einen Krieg gegen den Irak beginnen konnte; das Chaos ist bis heute zu spüren.

Auch selbst, wenn Abkommen geschlossen werden und sich daran gehalten wird, gibt es doch immer noch die Möglichkeit, aus diesen Verträgen auszutreten – siehe das Atom-Drama mit dem Iran.

Vorerst würde es absolut reichen, wenn alle Staaten ihr Militär nur zur inneren Sicherheit aufrechterhalten würden, um man sein Militär dann Stück für Stück gemeinsam abrüstet. Wenigstens erst einmal weg von den Nuklearwaffen. Das Wettrüsten muss aufhören – einige Staaten sind ja schon fast am Höhepunkt angelangt. Ja, es müsste grundlegende Umbrüche in unserer Weltordnung geben und umfangreiche Verträge zur Kontrolle und Sicherung der Abkommen.

Fazit: Ich bin vorerst zu dem Schluss gekommen, dass wir leider noch Militär zur Sicherheit brauchen. Doch der Missbrauch von Armeen zur Eroberung und Unterdrückung von Menschen muss aufhören – das ist mein ferner Traum. Ich hoffe auch, dass es eines Tages weniger Staaten und keine Nationalstaaten mehr gibt – Nationalismus ist in meinen Augen eine Krankheit. Ich glaube daran, dass wir alle die Kinder von Adam, Seth und Noah sind. Und ich weiß, dass ich nicht alles zu Ende gedacht habe – falls das denn überhaupt geht.

 


Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt. | Bildnachweis: Eingestrickter Panzer vor dem Militärhistorischen Museum in Dresden. Kunst- und Friedensaktion von Barbara Niklas und Kristina Krömer 2013 © Bilderguru22/Wikimedia Commons/Creative-Commons-Lizenz „CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright“

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