Factsheet: Ernährung Food Trends und Co.

Welternährungstag am 16.10.2021 - Euer Essen ist gesünder, je bunter es ist - damit meinen wir keine Smarties :)

 

Hand aufs verfettete Herz, wer zieht einer heißen, vor Käse triefenden Salamipizza einen Rohkostsalat vor? Wer sagt an der Eisdiele: "Nein Danke! Ich hab noch ein paar Gurkensticks im Rucksack?" Wer verzichtet an Omas Kaffeetafel auf warmen Apfelkuchen mit Schlagsahne und isst als Alternative nur das Obst? 

Vermutlich die wenigsten!

Aber wie in allen Bereichen des Lebens gilt es maßvoll zu sein, einen Ausgleich zu schaffen und informiert zu sein, was man denn so alles unbedacht konsumiert.


 

Gesund bleiben möchten wir alle, verzichten fällt schwer. Wir haben für euch mal ein paar Fakten zu unserer Ernährung zusammengestellt.

 

Was steckt eigentlich hinter einigen Begriffen rund ums Thema Ernährung?

Vegan oder vegetarisch, Fast Food oder Slow Food und dann die Sache mit dem Zucker - zuckerfrei oder einfach light? Ach ja, und bei allem natürlich das Obst und Gemüse nicht vergessen! Saisonal, am besten aus der Region und unverpackt!

Komplettes Begriffschaos in deinem Kopf? Das Thema Essen kann aber auch ganz schön kompliziert sein, oder?

Der Ernährungsmarkt ist riesig. An einer Vielfalt mangelt es uns heute nicht. Und der Hype um Food-Trends lauert an jeder Ecke. Und viele angebliche Diätversprechen und Fake News über „Wundermittel“ füllen die Medien. Food-Chaos pur?

Fakt ist: Essen ist wichtig, soll Spaß machen und der Genuss sollte nicht auf der Strecke bleiben.

Fakt ist: Man sollte Verantwortung beim Thema Essen übernehmen. Für sich, die Tiere, für unsere ganze Umwelt.

Fakt ist: Das Essen, das wir unserem Körper zufügen, sollte nicht zu einseitig und möglichst nachhaltig sein. Wichtig ist natürlich, die für sich richtige Ernährungsweise zu finden, die zum Wohlfühlfaktor und der eigenen Gesundheit beiträgt.
 


Wir haben uns ein paar Begriffe rund ums Thema "besser oder anders essen" herausgesucht und unter die Lupe genommen.

Vegan oder vegetarisch?

Vegan: ein kurzes Wort mit immer größerer Verbreitung und Bedeutung. Vegan hat sich aus dem Vegetarismus heraus gebildet.

Vegetarier gab es schon vor langer Zeit. Vegan - häufig umschrieben als noch tierfreundlichere Lebensweise -  gewinnt stark an Aufmerksamkeit. Und das nicht nur in der Lebensmittelbranche.

Aber was heißt dieses Wort „vegan“ überhaupt, wenn man auch in der Eisdiele veganes Schoko-Eis bestellen kann? Vegan bedeutet, dass ein Produkt ganz frei von tierischen Bestandteile ist.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Vegetarier und einem Veganer? Und was bedeutet vegan für unser Essverhalten?

Fakt ist: Vegetarier und Veganer haben eines gemeinsam: Sie verzichten in ihrer Ernährung bewusst auf Fleisch.

Anders als die Vegetarier, unter denen es verschiedene Arten des Vegetarismus gibt, verzichten Veganer sogar ganz auf tierische Produkte wie Milch, Käse, Butter, Honig und ernähren sich von rein pflanzlichen Produkten.
 


Besonders für viele junge Erwachsene ist der Verzicht auf tierische Produkte, vor allem Fleisch, ein politisches Statement. Die Ablehnung von qualvoller Massentierhaltung und die damit verbundene katastrophale Umweltbelastung sind Hauptgründe. Hinzu kommen viele zu der Überzeugung, dass ein bewusster Verzicht auf Fleisch oder tierische Produkte besser für die Gesundheit ist.

Fakt ist: Die im Fleisch enthaltenen Nährstoffe wie Eiweiß Protein, Eisen, Zink und einige Vitamine wie B12 sind extrem wichtig für unseren Körper. Diese müssen bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung unbedingt durch andere Lebensmittel ausgleichen werden, denn sonst kommt es zu einem Nährstoffmangel.

Es geht nicht um Perfektionismus, indem wir komplett auf tierische Produkte verzichten. Vielmehr geht es um einen bewussteren Umgang mit tierischen Lebensmitteln, darum, auch mal Alternativen (zum Beispiel vegan) auf den Teller zu bringen.

Die im Infokasten angegebenen Seiten über eine vegane Ernährung können Anregungen geben.

 


FAST FOOD oder doch mal SLOW?

Fakt ist: beides Trends, die etwas mit dem Essen zu tun haben, das wir unserem Körper zum Verzehr anbieten.

Der Begriff FAST und SLOW bezieht sich aber nicht hauptsächlich auf die Geschwindigkeit, mit der wir ein Essen entweder herunterschlingen oder langsam verzehren. Vielmehr geht es um die Zeit der Zubereitung und die Wertschätzung des Essens. Der große Unterschied der Trends liegt im „einfach nur schnell Produzieren und Konsumieren“ oder „bewusstes Herstellen und Genießen“.

FAST FOOD, auch „junkfood“ genannt, lauert an vielen Ecken. Hamburger, Pommes, Döner und Co. kennt jeder. Aber beim Fast Food muss es schnell gehen: schnell bestellen, schnell in der Zubereitung sein, schnell essen. Man muss es quasi nur von der Hand in den Mund bekommen. Und das möglichst ohne Besteck und Schnickschnack und halt "asap" ! 

Fakt ist: Fast Food ist in der Regel sehr ungesund, weil es fettig, süß oder extrem salzig ist und viele Kalorien hat. Beim Fast Food bleiben wichtige Nährstoffe, die der Körper unbedingt braucht (wie Calcium, Eisen, Vitamin A und C) rasch auf der Strecke.

Fakt ist: Nichts ist verboten, die Menge macht ́s!

 

SLOW FOOD: heißt übersetzt langsames Essen. Hier geht es nicht um die Zeit, die du dafür benötigst, dein Essen zu verzehren und zu zerkauen.

Fakt ist: Beim Slow Food -Trend steht ein insgesamt verantwortungsvoller Umgang mit den Lebensmitteln im Vordergrund. Von der Herstellung bis zum Verzehr.

Hinter diesem gesunden Trend, der eine Gegenbewegung zum Fast Food-Trend ist, steckt viel Wertvolles. Eine traditionelle und ursprüngliche Herstellung (ökonomisch und ökologisch vertretbar), eine bewusste Auswahl beim Einkauf (möglichst saisonal und regional), eine gesunde und gute Zubereitung und zuletzt der wertschätzende Verzehr und Genuss haben hier höchste Priorität.

Gut im Geschmack und ohne gesundheitliche Bedenken. Die Herstellung ohne Schaden für Mensch, Umwelt und Tiere. Klingt gut, oder? Slow Food Youth Deutschland — Slow Food Deutschland


Light – Zero – zuckerfrei. Was ist der Unterschied?

Wer Zucker und Kalorien sparen will, greift gern zu Getränken mit Zusätzen wie light und Zero. Doch Zucker enthalten sie alle. 

Zero: Getränk enthält wenig Zucker

Nach der europäischen Health-Claims-Verordnung ist diese Angabe erlaubt, wenn ein Getränk maximal 0,5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthält. Solch ein geringer Zuckergehalt beeinflusst den Stoffwechsel so gut wie gar nicht.

Light: Nährstoff ist um 30 Prozent reduziert

Diese Angabe ist erlaubt, wenn ein bestimmter Nährstoff eines Produktes um 30 Prozent reduziert wurde. Das kann Zucker, aber auch Fett sein. Bei Milch-Fruchtgetränken kann sowohl das eine als auch das andere reduziert sein. In jedem Fall muss der Nährstoff, der weniger enthalten ist, auf dem Etikett vom Hersteller genannt werden.

Ohne Zuckerzusatz: keine Süße zugesetzt

Diese Botschaft besagt, dass einem Getränk keine Extraportion Zucker zugesetzt wurde. Damit ist nicht nur klassischer Industriezucker gemeint, sondern auch Honig oder Ahornsirup. Für Fruchtsäfte, die natürlicherweise Zucker enthalten, ist die Ergänzung "enthält von Natur aus Zucker" auf der Verpackung gedacht.

 

Dass Zucker in Süßigkeiten und Kuchen steckt, eben in allem, was richtig schön süß schmeckt, ist leider nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich kommen mittlerweile die wenigsten Fertiggerichte und Convenience-Produkte ohne ihn aus. Vom Instant-Cappuccino bis zur Salami ...sich zuckerfrei oder zumindest zuckerarm zu ernähren, erfordert genaues Hinsehen.

Light, zero, zuckerfrei: Was ist der Unterschied? – Berlin.de

 


Good News! Worum macht der Würfelzucker einen großen Bogen? Genau. Um Obst und Gemüse :)

Obst und Gemüse – die Qual der Wahl oder einfach besser saisonal

Ob im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt. Frisches Obst und Gemüse, das ganze Jahr über. Nahezu perfekt und super für die Gesundheit.

Fakt ist: Obst und Gemüse haben eines gemeinsam. In Obst und Gemüse stecken viele wertvolle Vitamine und Mineralien. Das macht sie unverzichtbar.

Aber ist es alles so schön frisch und lecker wie es auf den ersten Blick erscheint? Viele Obst- und Gemüsesorten haben eine lange Reise, bis sie zu uns ins heimische Regal kommen. Und das zeigt sich dann oft auch im Geschmack. Das frisch angepriesene Obst und Gemüse schmeckt oft gar nicht so lecker wie es aussieht.


Fakt ist: Die langen Transportwege schaden der Qualität der wertvollen Fitmachers und der Umwelt.

Durch lange Transportwege wird das Obst und Gemüse oft geerntet, bevor es reif ist. Und dadurch hat es auch weniger Vitamine und Nährstoffe. Aber die langen Transportwege sind nicht nur schlecht für das Obst und Gemüse. Durch die lange Reise auf Schiffen, in Lkw und Flugzeugen werden enorm viele Abgase in die Luft geblasen. Und das schadet dem Klima und unserer Umwelt.

Nehmen wir mal die Erdbeere. Sie hat bei uns Saison im Mai. Und wird von vielen mit großer Vorfreude erwartet. Nicht nur ihre natürliche Süße, sondern auch ihr hoher Anteil an Vitamin C  macht sie zu einer Superfrucht. Doch muss es die Erdbeere im Winter sein, die durch ihre lange Reise aus Marokko, Ägypten, Mexiko, Israel und Neuseeland nicht nur an Vitaminmangel leidet, sondern auch noch durch den hohen logistischen Aufwands einen hohen Schaden für die Natur anrichtet?

Viel besser ist es, frisch geerntetes saisonales Obst und Gemüse aus der Region zu kaufen. Denn das garantiert einen kurzen Weg vom Acker zum Supermarkt oder Markstand und meist einen besseren Geschmack und frische Qualität. Und die Vorfreude auf die Erdbeere ist garantiert, man genießt sie noch bewusster. Man tut was Gutes für die Umwelt, unterstützt die heimische Landwirtschaft und kauft automatisch abwechslungsreicher ein. 
 


Schon gewusst: Dadurch, dass saisonal in kurzer Zeit große Mengen des angesagten Obst und Gemüses auf den Markt kommen, schont es auch den Geldbeutel, da die Preise dann niedriger sind als in der „falschen Saison“.

Welches Obst und Gemüse in den verschiedenen Jahreszeiten angeboten werden, kann man über Saisonkalender erfahren. Auf Wochenmärkten und in Hofläden kann man sich bestens informieren und über Bio-Kisten auch ganz bequem nach Hause bestellen.

Wann wächst hier in Deutschland saisonal das Obst und Gemüse?

Schaut selbst. Folgende Links können euch weiterhelfen:

 

 


Beitrag von Caro und Mirja aus der JIZ-Redaktion
Bildnachweise: Pizza Italienisch © BrunoMarques auf Pixabay; Kuhkopf mit Zunge © UlrikeLeone auf Pixabay; Hamburger © Shutterbug auf Pixabay; SlowFood Schnecke © 151390 auf Pixabay; Zuckerlöffel © UlrikeLeone auf Pixabay; Containerschiff © Viola´auf Pixabay; ErdbeerenFrisch © congerdesign auf Pixabay; SpargelGreen © YvonneHuijbens auf Pixabay 

Alle anderen Fotos © JIZ Hamburg

 

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