Was sind der Sinn des Lebens und das Glück?

Überlegungen von Zizou Abu D.

(Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)

 

Mit dieser Frage kann man sich sein ganzes Leben lang beschäftigen und keine Antwort finden. Doch diesmal versuche ich, mich in Form dieses Artikels damit auseinanderzusetzen – mal sehen, was dabei rauskommt. Des Weiteren hoffe ich, der/dem ein/en oder anderen damit einen Denkanstoß zu bieten. Zuerst muss ich klarstellen, dass ich eher sachlich und objektiv an die Sache herangehen und weniger aus meiner Perspektive und über meine Meinung schreiben werde. Doch ich bin alles andere als ein großer Philosoph! Direkt zu Anfang möchte ich, dass wir uns darüber bewusst sind, dass es hierbei viel Raum für Meinungen gibt und deshalb nichts als richtig oder falsch bezeichnet werden kann. Man kann es eben nicht allgemeingültig wissen und die Frage deshalb nur individuell beantworten – weil jeder Mensch eben anders ist. Und sowieso muss jede Meinung akzeptiert und toleriert werden, denn die Gefühle und Gedanken sind frei. Letzteres trifft auf das Glück vollkommen zu, während der Sinn des Lebens tatsächlich ein einziger, wahrer sein kann – wobei man das nicht unbedingt über das Glück sagen kann. Doch was man persönlich als SEINEN Sinn des Lebens ansieht, ist jedem frei überlassen. Genauso, wie SEIN Glück zu finden. Eigentlich ist somit die Frage schon mal grundlegend beantwortet – aber so schnell beende ich diesen Artikel nicht.

Als erstes werde ich über das Glück im Leben reden und – wie bereits erwähnt – gibt es keine genaue Definition dafür, was Glück eigentlich ist. nur für das Empfinden, wie man beschreibt, es zu erleben. Und jeder findet woanders sein Glück: Familie, Beruf, Religion oder eben auch ein ganz einfaches, bescheidenes Leben. Und das finde ich persönlich bemerkenswert. Ganz ehrlich – davon sollten wir alle was für uns mitnehmen: Das Leben einfach mal so zu nehmen, wie es ist – UND damit glücklich sein. Aber (jetzt das große Aber) - auch wenn es mal nicht nach unserer Nase läuft. Und auch mal richtig mies ist. Aber, hey – so geht es jedem! Jeder hat sein Päckchen zu tragen, und wir müssen endlich damit aufhören, uns immer zu vergleichen. Jeder empfindet anders – auch seine Erschwernisse. Es gibt Dinge, die dir passieren und über die du leicht hinwegkommst, während die gleichen Probleme einem anderen unerträgliches Leid bringen. Und oft ist nicht nur die Sache an sich das Problem, sondern auch ihre Folgen. Also: Vergleich nicht dein Päckchen Last mit dem der anderen!

Auf jeden Fall ist beim Glück für jeden was dabei. Dein Glück diskriminiert auch niemanden, also kannst du es dir ruhig zunutze machen. Dein Glück kannst du dir meistens selbst aussuchen – das Pech dagegen kommt von ganz allein. Und ist erbarmungsloser. Oder vielleicht kannst du auch nicht einfach so glücklich sein. Ja, dann ist das eben so. Es gibt genug im Leben, was dein Glück werden kann. Finde es oder es findet vielleicht auch dich!

Ich glaube tatsächlich fest daran, dass der Schlüssel zum Glück von Anfang an fest im Menschen verankert ist, und dass das Glück ihn immer begleitet. Der Mensch zieht seinem Glück quasi immer nur ein Kostüm an, das er irgendwo findet. Nur die Wenigsten erkennen, dass sie, um zu ihrem Glück zu gelangen, bereits seit ihrer Kindheit alles dafür bei sich tragen. Und eins kann ich noch ganz sicher sagen: Die Meisten können es nicht, weil sie nicht den Willen haben, um es wirklich zu versuchen.

So auch beim Sinn des Lebens. Jeder kann seinen Sinn des Lebens suchen und finden. Und wieder glaube ich fest daran, dass der Zugang dafür schon im Menschen vorprogrammiert ist. Und dass man, um zum Sinn des Lebens zu finden, nicht mehr als sich selbst braucht. Aber sich selbst zu finden, ist oft schon schwer genug. Nicht wahr?

Ob es nun um einen Sinn des Lebens geht, den man ihm selbst gibt (also selbstbestimmt), oder ob der eigentliche Sinn von einer höheren Macht – einem allmächtigen Gott und Schöpfer, falls es ihn gibt – mit der Erschaffung von allem, einschließlich uns selbst, schon festgelegt wurde. Es muss also definitiv nicht nur einen Sinn geben, eins muss das andere nicht ausschließen. Auch wenn viele Menschen es nicht begreifen, so kannst du auch deinen Sinn finden, als auch den von Gott erfüllen, wenn man denn an ihn glaubt.

Ja, man kann sogar anderen damit helfen, ihren Sinn des Lebens zu erfüllen, zum Beispiel den seiner eigenen Mutter: Indem man was aus sich macht und nicht verwahrlost, denn das erfolgreiche Aufziehen eines Kindes ist so ziemlich das Ziel jeder Mutter. Für manche Frauen ist es sogar der einzige Sinn im Leben, für andere nicht. Und ihr Glück. Womit wir wieder beim Glück wären. Das Glück des Lebens muss längst nicht immer aus einer Sache bestehen. Und man kann sogar das Glück für andere sein. Das halte ich sogar für ein erstrebenswertes Ziel, aber auf alle Fälle kann man immer auch anderen bei ihrer Sinnsuche und ihrem Glück im Leben helfen. Und für manche ist genau das ihr Sinn und das Glück ihres Lebens.
 


Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt. | Bildnachweis: Sonnenuntergang © JIZ Hamburg/Angerer

top